Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „bezeichnet“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

be·ze̱i̱ch·nen <bezeichnest, bezeichnete, hat bezeichnet> VERB mit OBJ

Beispielsätze für bezeichnet

Der Ausdruck Widerstandsbewegung bezeichnet allgemein zunächst die organisierte Gegnerschaft gegen ein diktatorisches Regime. In Deutschland wird darunter im engeren Sinn eine aktive Opposition gegen das nationalsozialistische Regime (den Hitler-Faschismus) der Jahre 1933-1945 verstanden. Damit grenzt man die Verwendung des Ausdrucks von bloß weltanschaulichem Dissidententum und gesellschaftlicher Verweigerung ab. Gleiches gilt für die so genannte „innere Emigration“, in welche zahlreiche Schriftsteller und Künstler gingen, die aus unterschiedlichen Gründen und aufgrund unterschiedlicher Problemlagen trotz Ablehnung des Regimes in Hitler-Deutschland blieben oder bleiben mussten. Dies war in der Nachkriegszeit oft Anlass kontroverser Diskussionen zur Rolle namhafter Persönlichkeiten in jener Zeit.
Aktiver Widerstand ging von Einzelpersonen aus, so von Georg Eisler, der 1939 ein Attentat auf Adolf Hitler verübte und hingerichtet wurde. Zu den namhaften Widerstandsgruppen zählen: die „Rote Kapelle“, die „Weiße Rose“, der „Kreisauer Kreis“, und vor allem die „Gruppe des 20.Juli 1944“. Meist handelte es sich bei den Gruppen um lose Netzwerke von Personen mit unterschiedlicher politischer und sonstiger weltanschaulicher (ethisch oder religiös motivierter) Orientierung. Die „Weiße Rose“ (zwischen 1942 und 1943) um die Geschwister Hans und Sophie Scholl tat sich unter anderem durch das Drucken und Verteilen von Flugblättern gegen das Hitler-Regime hervor. Sie wurden durch den so bezeichneten „Blutrichter“ Roland Freisler zum Tode verurteilt und hingerichtet. Freisler führte als Präsident des „Volksgerichtshofes“ z.B. auch die Prozesse gegen die „Gruppe 20. Juli 1944“. Die „Rote Kapelle“ (seit 1933; am stärksten tätig zwischen 1940 und 1942) war eine Gruppe von meist politisch links gerichteten NS-Gegnern um Harro Schulze-Boysen, Adam Kuckhoff, Arvid Harnack und anderen. Gegen sie wurde unter diesem Decknamen von der Gestapo ermittelt; nach der Aufdeckung der Gruppe wurden viele von ihnen hingerichtet. Im engeren Bereich gehörten dem „Kreisauer Kreis“ (1940 bis 1944) neben den wichtigen Repräsentanten Graf von Moltke und Graf York von Wartenburg insgesamt etwa zwanzig Personen an. Nach der Aufdeckung des Kreises durch die Gestapo (auf die offenbar auch der Name zurückgeht) schlossen sich mehrere von ihnen der Gruppe um Graf von Stauffenberg an. Mit seinem Namen verbindet sich das von ihm verübte, aber fehlgeschlagene Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944. Dies wird als das zentrale Ereignis des Widerstands gegen den Nationalsozialismus angesehen. Die Gruppe „20. Juli 1944“ nennt man meist auch wegen der großen Zahl der beteiligten Repräsentanten an erster Stelle, wenn es um den militärischen Widerstand gegen das Regime geht. Ihr gehörten Personen aus dem Adel, der Wehrmacht und der Verwaltung an. Die Erhebung endete mit einer Serie von Prozessen und mit einer erheblichen Zahl von Todesurteilen. Heute erinnert unter anderem die „Gedenkstätte Plötzensee“ (Plötzensee war Hinrichtungsort der Nazis) für die Opfer des Nationalsozialismus an den Widerstand gegen das Regime und an die Hinrichtungen nach Unrechtsurteilen der NS-Justiz.
ein Wort, mit dem etwas bezeichnet wird
Der Bilingualismus, auch als Zweisprachigkeit bezeichnet, ist der häufigste Typ der Mehrsprachigkeit. Im weiteren Sinne wird darunter verstanden, dass ein Individuum grammatische und kommunikative Fähigkeiten in zwei Sprachen besitzt, wobei nach Art und Umfang entsprechender Fähigkeiten differenziert werden kann (aktiv und/oder passiv, mündlich und/oder schriftlich bzw. Hörverstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben). Im engeren Sinn versteht man unter Bilingualismus eine muttersprachliche Kompetenz in zwei Sprachen. Auf gesellschaftlicher Ebene spricht man von bilingualen Gesellschaften oder von gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit, wobei im Einzelnen problematische Einordnungsfragen entstehen. Sind die Kontexte des Gebrauchs der einen oder anderen Sprache ganz unterschiedlich, handelt es sich um Diglossie (vgl. dazu das Stichwort).
Der parallele Erwerb von zwei Erstsprachen kann als Extremfall betrachtet werden. Dieser ist dann gegeben, wenn der Spracherwerb in beiden Sprachen im Alter von bis zu drei Jahren einsetzt und (mit zwischenzeitlichen Tendenzen des Mischens) schließlich zu einer wirklichen Zweisprachigkeit führt. Dazu müssen allerdings sehr günstige Voraussetzungen gegeben sein, z.B. ein durchgängiges Sprachangebot und/oder auch eine Verteilung des Sprachangebots auf Bezugspersonen mit unterschiedlicher Muttersprache. Meist ist nur eine Sprache die Muttersprache (auch: L1, „L“ für „Language“), und die Zweitsprache (auch: L2) wird erst später, z. B. im Vorschulalter, erworben. Auch hier ist der Ausprägungsgrad der Zweitsprache von mehreren Faktoren abhängig, so von der Häufigkeit des Kontaktes. Ein viel späterer Beginn (im Schulalter oder gar im Erwachsenenalter) lässt das Ungleichgewicht zwischen beiden Sprachen ansteigen, wie Untersuchungen ergeben haben. Gewöhnlich setzen Zweisprachige ihre Sprachfertigkeiten in unterschiedlichen Situationen und zu unterschiedlichen Zwecken ein (funktionaler Bilingualismus).
Als Erstsprache (L1) kann normalerweise die Muttersprache (Sprache der Eltern oder sonstiger Bezugspersonen) des Kindes gelten (vgl. unter Spracherwerb). Aber es ist auch möglich, dass die Umgebungssprache die Erstsprache ist; dies ist z.B. bei Migranten der Fall, die nicht auf Dauer in einem Land bleiben können oder bleiben wollen. Allerdings kommt es in solchen Fällen zu problematischen bilingualen Situationen: Eine solche Situation ist gegeben, wenn sich erwachsene Migranten die Zweitsprache nur rudimentär (z.B. am Arbeitsplatz) angeeignet haben, entsprechende beschränkte Fähigkeiten von ihnen aber aus verschiedenen Gründen nicht weiterentwickelt worden sind. Noch gravierender ist der Umstand, dass nachgezogene Kinder von Migranten in der Schule mit Deutsch als Zweitsprache konfrontiert werden, ohne dass sie in der Erstsprache (ihrer Muttersprache) ein ausreichendes Niveau auf der Ebene der Schriftlichkeit erreicht haben. In diesem Falle kommt es zu dem, was man als doppelte Halbsprachigkeit bezeichnet (vgl. das Stichwort).
Fragen des Bilingualismus sind Gegenstand verschiedener interdisziplinärer Forschungsfelder der Spracherwerbsforschung aus Linguistik, Psycholinguistik, Soziolinguistik (hier die Sprachkontaktforschung) und Fremdsprachendidaktik. Als belegt kann heute angesehen werden, dass es offenbar nur im Kindesalter möglich ist, zentrale Aspekte einer Zweitsprache so erlernen zu können, wie dies gewöhnlich für die Aneignung einer Erstsprache vorauszusetzen ist.
Als Internationalismen bezeichnet man Wörter mit zumindest weitgehender Übereinstimmung in Schreibung und Bedeutung aus verschiedenen Sprachen, insbesondere bezogen auf den europäischen Raum; hierfür findet sich auch der Ausdruck Europäismus. Beim Erlernen z.B. der deutschen Sprache wird dadurch oft das Verständnis erleichtert. Doch hängt dies von der Ausgangssprache ab: So finden Deutschlerner mit z.B. dänischer oder norwegischer Muttersprache bei den deutschen Monatsnamen Vertrautes vor, nicht aber Lerner z.B. mit polnischer, tschechischer und ukrainischer Muttersprache; vgl. dt. Februar, poln. luty, tsch. únor, ukrain. ljutij. In den meisten Fällen ist die Verbreitung von Internationalismen durch wechselseitige Entlehnungen bedingt (vgl. das Stichwort). Einen Großteil macht das gemeinsame Erbe der griechisch-römischen Antike aus bzw. dessen spätere Vermittlung insbesondere in den westeuropäischen Sprachen. Teils wird im Hinblick darauf von Eurolatein gesprochen. Neben früherem Einfluss des Französischen ist seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Englische bzw. das Anglo-Amerikanische die dominante Geberspracheteils auch, weil das lateinische Erbe hier nachwirkt. Internationalismen deutscher Herkunft sind z.B. Kindergarten, Lied und Leitmotiv. Bei entsprechenden lexikalischen Übereinstimmungen werden geringe Abweichungen auf lautlicher Ebene oder in der Schreibung hingenommen; auf der Ebene der Aussprache sind die Unterschiede erheblicher. Da sprachliche Ausdrücke normalerweise mehrdeutig sind (vgl. das Stichwort), gelten die Entsprechungen oft nur für einzelne Bedeutungen, nicht aber für den ganzen Bedeutungsumfang; eine Äquivalenz ist dann nur teilweise gegeben. So bedeutet Gag nur „witziger Einfall“, während sich in der Gebersprache Englisch mindestens sechs Bedeutungen zuordnen lassen. Hier ist auch eine Quelle möglicher Fehleinschätzungen bei Vorhandensein so genannter falscher Freunde (vgl. das Stichwort): dt. Kriminalist z.B. bedeutet „Straftataufklärer“, poln. kryminalista aber „Straftäter“.
In der Standardsprache und vor allem in deren Varietät der Fachsprache kommen Internationalismen am häufigsten vor, in der Umgangssprache und in Dialekten am wenigsten. Nicht nur Grundausdrücke, sondern auch Affixe wie -anti, -inter, -tele finden sich in allen Bereichen von Technik und Wissenschaft; wesentliche Bezugsbereiche für Internationalismen sind: Maßeinheiten, Pflanzen- und Tierbezeichnungen, Ausdrücke aus Mythologie, Literatur, Sport und Musik, sowie der gesamte Bereich der Computertechnologie. Der Umfang der an Entsprechungen beteiligten Sprachen ist unterschiedlich; für dt. Fabel z.B. sind es fünf weitere Sprachen: engl. und franz. fable, ital. favola, span. sowie russ. fabula.
Als Grundwortschatz (GWS) bezeichnet man zunächst einen Wortschatz, der nach dem einen oder anderen Kriterium begrenzt ist. Dafür finden sich zahlreiche andere Benennungen, so Lern-, Minimal-, Ziel-, Kern-, Modell-, Basis- und Mindestwortschatz, aber auch Grunddeutsch oder Elementarlexik. Außerdem bezieht man sich mit dem Ausdruck auf muttersprachliche wie auf fremdsprachliche GWS-Bücher gleichermaßen. Im muttersprachlichen Unterricht der Primarstufe (1. bis 4. Klasse) geht es darum, im Rahmen der Rechtschreib-Didaktik aus dem unbegrenzten Inventar lexikalischer Einheiten diejenigen Einheiten auszuwählen, die zunächst rechtschreiblich „gesichert“ werden sollen, um daran einen Aufbauwortschatz anschließen zu können. Seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gaben dazu einzelne Bundesländer amtliche Wortlisten heraus, die unterschiedlich umfangreich waren (zwischen 600 bis 890 Einheiten). Daneben hielt man einen klassenbezogenen GWS für empfehlenswert. Für das Zertifikat Deutsch als Fremdsprache wurden ebenfalls seit den 70er Jahren vom Volkshochschul-Verband und vom Goethe-Institut GWS-Listen herausgegeben. Für die Auswahl orientierte man sich an themenbezogenen und adressatenbezogenen Kriterien, um die sprachliche Bewältigung von Situationen des alltäglichen Lebens zu ermöglichen.
Die Funktionswörter (vgl. das Stichwort), nämlich Präpositionen, Konjunktionen usw., gehören in jeder Zusammenstellung einer GWS-Liste oder eines entsprechenden Wörterbuchs zum zentralen Bestand; bei den themenbezogenen Einheiten der Nennlexik (Substantive, Verben, Adjektive) sind die Unterschiede teils erheblich größer.
Unter den GWS-Büchern reicht die Palette von bloßen Wortlisten bis zu Wörterbüchern mit mehr oder weniger reichhaltiger Kommentierung. Letztere können eine alphabetische Anordnung der Stichwörter aufweisen, oder eine nach Sachgruppen (Themengebieten). Besonders in der frühen Phase war eine starke Orientierung an Häufigkeiten und damit an die Frequenz-Lexikographie gegeben, die mit dem „Häufigkeitswörterbuch der deutschen Sprache“ (1898) von F. W. Kaeding einsetzte. Als nicht minder problematisch sind auch später entwickelte Auswahlkriterien (Geläufigkeit, stilistische Neutralität, Basis für mögliche Ableitungen, Situations- und Textbezogenheit etc.) erkannt worden; bestenfalls können Darstellungen zum GWS nur einigermaßen plausibel sein.

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch
Als Mittelfetter Fisch bezeichnet man verschiedene Speisefische mit einem Fettgehalt von 2 bis 10 Prozent.
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Auch der Name der benachbarten Straße Pickhuben verweist auf den Schiffbau: Er bezeichnet die Pechhauben, die hier zum Kalfatern vorbereitet wurden.
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Die Honschaft war zunächst auch als Hohner Honschaft bezeichnet worden.
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Der Begriff Schnabel oder Rostrum bezeichnet in der Botanik meist eine schnabelartig verschmälerte, eher gerade, meist starre und samenlose Verlängerung des Griffelabschnittes bei Früchten.
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In diesem Zusammenhang wird das Diagramm auch als Phasendiagramm bezeichnet.
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Syntrophie bezeichnet die vergesellschafte Lebensweise verschiedener Organismen (Mischgesellschaften), die jeweils gegenseitig bestimmte Stoffwechselprodukte für den anderen Partner herstellen und damit wechselseitig voneinander abhängen.
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Eiswein bezeichnet einen Wein, der aus gefrorenen Trauben hergestellt wird.
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Kombination wird daher oft auch als Königsdisziplin bezeichnet.
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Leggings werden auch als Tight oder Tights bezeichnet (englisch tights, abgeleitet von tight „eng“).
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Im Falle der mehr oder minder legalen Übernahme eines Domänennamens wird dies auch als Domaingrabbing bezeichnet.
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